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Tagung der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Rotkreuz-Museen

HOFHEIM. „Beeindruckend“ und „es besitzt einen ganz besonderen Charme“ – mehr als einmal fielen diese Worte, als am Wochenende Gäste aus der ganzen Republik durch das Hofheimer Rotkreuzmuseum geführt wurden. Wie berichtet fand die Tagung der Arbeitsgemeinschaft deutscher Rotkreuzmuseen in Hofheim statt.

Was Menschen in den 15 Museen dieser Art in Deutschland zu sehen bekommen sind längst nicht nur bloße Relikte aus der Rotkreuz-Vergangenheit. „Mit diesen Museen geht ein ganz anderes Verständnis für unsere Rotkreuzarbeit einher. Man sieht, dass sich Menschen schon immer für Menschen eingesetzt haben“, sagt Harald-Albert Swik. In seinem Landkreis in Brandenburg ist er „so etwas wie der Dieter Greger in Ihrem Landkreis“, sagt er lachend. Swik war einer der rund 40 Tagungsteilnehmer, darunter auch der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, Rudolf Seiters, und der Ehrenpräsident Prof. Christoph Brückner. Museen leben allerdings nicht allein von ihren Ausstellungsstücken, sondern „es braucht solche Menschen, die sich mit Leib und Seele ins Museum einbringen und es am Leben erhalten“, gab es ein Lob vom Mann aus Brandenburg auch an die rührigen Frauen, die das Museum in Hofheim betreuen, Christa Meinlschmidt und Lydia Rath. Und nicht nur für die beiden gab es an diesem Tag viel Lob, sondern überhaupt für „unseren aktivsten Ortsverband“, wie Landrat Rudolf Handwerker bei der Eröffnung der Tagung in seinem Grußwort erklärte. Er erinnerte dabei insbesondere an das Engagement von Jürgen Sieber beim Bau des Rotkreuzhauses, in dem das dreitägige Treffen auch stattfand.Handwerker, wie auch der Bezirksgeschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes, Reinhold Dietsch, erklärten, dass es für einen Verband immer wieder wichtig sei, sich auf seine Wurzeln zu besinnen. Das schaffe unter den Mitgliedern Identitätsbewusstsein und erhöhe das ehrenamtliche Engagement. Auch deshalb sei in Hofheim das Rotkreuzmuseum aufgebaut worden. Dietsch erinnerte daran: „Nur wer die Vergangenheit kennt, hat Zukunft.“ Bedeutsam und lehrreich sei, was in den Museen zusammengetragen werde.Auch wenn das Hofheimer Museum wohl im Vergleich zu anderen sehr klein sei, so Landrat Handwerker, so sei es doch malerisch untergebracht. In ihm, wie in den anderen Rotkreuzmuseen auch, werde die Frühzeit des Verbandes lebendig, so der Landrat, der auch Vorsitzender des BRK Kreisverbandes ist. Sein Stellvertreter und zugleich Hofheims Bürgermeister, Wolfgang Borst, zeigte sich gleich zweimal stolz: Zum einen, dass die Stadt als Tagungsort gewählt wurde, zum andern aber auch auf das liebevoll von Meinlschmidt und Rath geführte Museum.Und immer wieder Menschen zu finden, die „das materielle Erbe aus rund 150 Jahren Rotkreuzgeschichte“ bewahren, könnte in Zukunft ein Problem werden. Prof. Rainer Schlösser, der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Rotkreuzmuseen berichtete, dass es schwer sei, Nachwuchs zu finden. Nachdem bei der Tagung in Hofheim auch ein kleines Jubiläum gefeiert werden konnte – seit zehn Jahren gibt es die Arbeitsgemeinschaft, ging Schlösser auch auf deren Geschichte ein. Die Museen hätten dazu beigetragen, das Geschichtsbewusstsein zu heben, so Schlösser.Aber Museen benötigen für ihre Arbeit auch Geld. Ob es mehr Geld für die Rotkreuzmuseen gibt, darauf ließ sich der DRK-Präsident Rudolf Seiters nicht festnageln. Er hatte in seiner Rede den Bogen in die Gegenwart gespannt und berichtet, wo das Rote Kreuz im Einsatz ist.Nicht allein Hofheim stand allerdings auf dem Programm beim Besuch der Arbeitsgemeinschaft: Begeistert zeigten sich die Teilnehmer auch von einer Stadtführung mit Walter Schneider durch Königsberg.Quelle: MAINPOST, Lokales Haßberge