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Berliner Helden - eine Aktion der BZ: Seine Heldentat ist museumsreif

Museumschef Trümper zeigt auch die DDR-Geschichte des DRK

Hans-Joachim Trümper (61) kann nichts wegwerfen. Ohne seine Sammelleidenschaft hätte es in Berlin wahrscheinlich nie ein Rotkreuz-Museum gegeben ...

Neukölln, 1978: Als ehrenamtlicher Helfer verwaltet Trümper beim DRK das Sanitätsmaterial. Eines Tages soll er alte Rettungsutensilien aussortieren. „Das sah ich nicht ein“, sagt Trümper, „die Materialien waren noch völlig in Ordnung.“ Also lagerte er alles im Keller. Es war praktisch die Geburtsstunde des Museums. Schon fünf Jahre später platzte der Keller aus allen Nähten. Es hatte sich rumgesprochen, dass Trümper historische DRK-Gegenstände sammelt. 1990 wurde das Museum am Britzer Damm eröffnet. Ob ein Sauerstoffbehandlungsgerät von 1914, klapperndes Arztbesteck oder Uniformen von 1900: Museumschef Hans-Joachim Trümper zeigt es in seinen Ausstellungsräumen, inzwischen an der Bachestraße in Friedenau. Und wenn er selbst seine historische Dienstkleidung anzieht, z.B. bei Blutspendeaktionen, beeindruckt das jeden. Kinder lieben die Modellautos Das Berliner Rotkreuz-Museum erzählt Heldengeschichte. 1863 gründete der Schweizer Henry Dunant die Hilfsorganisation, die heute weltweit 125 Millionen Mitglieder hat. Trümper: „Die von den freiwilligen Helfern selbst gestaltete Dauerausstellung soll den humanen Gedanken weitergeben.“ Kindergarten- und Schülergruppen kommen zu Besuch, aber auch Pflegeeinrichtungen des DRK. Gerhard Reusche (63) war am Aufbau des Museums beteiligt: „Als mir die Einsätze mit der Trage bis in den vierten Stock zu anstrengend wurden, habe ich nach einer neuen Aufgabe gesucht.“ Während sich die Kinder für die vielen Modellautos begeistern, blicken Zeitzeugen in die Vergangenheit. Denn das Museum zeigt auch, wie die Hilfsorganisation nach der Wiedervereinigung in Berlin zusammenwuchs. Das Rotkreuz-Museum ist ein eingetragener Verein, sucht immer neue Mitglieder. Freiwillige Helfer werden etwa für den geplanten Bau eines Medienraums und die Erweiterung der Ausstellung gebraucht. Quelle: Berliner Zeitung - Berliner Helden, Eine Initiative der B.Z. Ullstein GmbH Berlin