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25 Jahre Rotkreuz-Museum Berlin

Am 6. Juni 2015 feiert das DRK Rotkreuz-Museum Berlin e.V. sein 25. Jubiläum. Die Dauerausstellung mit dem Titel „Im Mittelpunkt der Mensch“ zeigt auf 250 m² Fläche hunderte Exponate rund um das Rote Kreuz von der Gründung 1863 bis heute. Schwerpunkt ist das 1921 gegründete Deutsche Rote Kreuz mit der Besonderheit der Deutschen Teilung (1950 bis 1990) und Wiedervereinigung.

Die Ausstellung ist in fünf Themenbereiche gegliedert:
  1. Ursprung und Gründung des Roten Kreuzes
  2. Erster Weltkrieg
  3. Wende zum Wohlfahrtsverband (1919-1933)
  4. Zweiter Weltkrieg – Unterwerfung und Gleichschaltung
  5. Nachkriegszeit und Wiederaufbau
Highlight der Ausstellung ist eine Original-Rotkreuz-Urkunde aus dem Jahre 1866, die bereits drei Jahre nach der Gründung des DRK einer Pflegehelferin namens Clara Schnöpf für ihr außerordentliches Engagement verliehen wurde. Die Urkunde ist eine Schenkung der Ururenkelin Clara Schnöpfs. Das wohl ergreifendste Exponat ist ein russischer Rotkreuz-Tschernobyl-Orden aus dem Jahre 1987, den der Vorstandsvorsitzende des Museums Hans-Joachim Trümper auf dem Flohmarkt 17. Juni entdeckt hat. Dieser Orden sollte die Ersthelfer der Tschernobyl-Katastrophe ehren. – Feuerwehrleute, Rotkreuzler, die das Atomkraftwerk gelöscht und radioaktives Material beseitigt haben. Doch zum Zeitpunkt der Ordensverleihung waren fast alle Helfer an den Folgen der radioaktiven Belastung gestorben. Über das Museum Das DRK Rotkreuz-Museum Berlin eröffnete am 6. Juni 1990 in zwei Räumen der DRK-Sozialstation Neukölln. Nach einer Mieterhöhung zog die Sammlung fünf Jahre später in den Landesverband Berliner Rotes Kreuz. 2011 wurden die Museumsräume renoviert. 2012 und 2013 kamen ein Medienraum und zwei Archivräume hinzu. Im Medienraum können Filme über das Rote Kreuz und seinen Begründer Henry Dunant gesehen werden. Der älteste vorhandene Film ist ein schweizer Film aus den 1930er Jahren. Im Archiv lagern zehntausende Exponate wie Briefe, Postkarten, Telefonkarten, Orden, Abzeichen und mehr als 20.000 digitalisierte Fotos. Über den Sammler Hans-Joachim Trümper Ein Großteil der Sammlung wurde von Museumsgründer Hans-Joachim Trümper zusammengetragen, der dem Roten Kreuz seit 1961 verbunden ist. Mit seinem enormen Wissensfundus ist er das eigentliche Juwel des Museums. Bereits 1961 wurde er Mitglied beim Jugendrotkreuz in Kreuzberg. Anfang der 70er Jahre wechselte er als freiwilliger Sanitätshelfer zum Kreisverband Neukölln, dessen Sanitätsbereitschaft er in den 80er Jahren leitete. 1986 wurde er Vorstandsmitglied des Neuköllner und späteren Kreisverbandes Neukölln-Treptow. Ende der 90er Jahre arbeitete er noch im Öffentlichkeitsausschuss des Landesverbandes Berliner Rotes Kreuz bis er zur Jahrtausendwende alle Ämter zugunsten der freiwilligen Museumsarbeit niederlegte. Seitdem leitet er das Museum als Vorstandsvorsitzender. Seit 1975 sammelt Hans-Joachim Trümper ausrangiertes, gut erhaltenes Material rund um das DRK: vom Arztbesteck aus dem Ersten Weltkrieg bis zu mehr als 250 Rotkreuz-Automodellen. Nach historischen Vorlagen lässt er Dienstkleidung schneidern und schlüpft auch selbst einmal in eine Uniform, wie sie um 1900 von einem Rettungssanitäter getragen wurde. Die Exponate findet er in Lagerräumen des Roten Kreuzes und auf Flohmärkten. Immer wieder schenken ihm Kollegen, Bekannte und Erben ein besonderes Stück. Finanzierung Zehn ehrenamtliche Helfer, 52 Mitglieder und 14 korporative Mitglieder (Berliner DRK Kreisverbände und weitere Vereine) ermöglichen die Ausstellung und unterstützen das Museum. Das Museum lebt vom ehrenamtlichen Engagement, Mitgliedsbeiträgen, Sponsoren und Spenden. Neue Mitglieder, Ehrenamtliche und Spender sind jederzeit herzlich willkommen! Zum Beispiel müssten die Exponate gezählt und katalogisiert werden. Quelle: Landesverband Berliner Rotes Kreuz, Onlineredaktion